Warum Legal Highs so schwer nachweisbar sind – und was das für Konsumenten bedeutet

Warum Legal Highs so schwer nachweisbar sind – und was das für Konsumenten bedeutet

Warum Legal Highs so schwer nachweisbar sind – und was das für Konsumenten bedeutet

Immer mehr Menschen greifen zu sogenannten Legal Highs wie Knast-Papier oder C‑Liquid. Einer der Hauptgründe: Sie gelten nicht nur als (zeitweise) legal – sie sind auch kaum nachweisbar in herkömmlichen Drogentests. Aber warum eigentlich? Und ist das wirklich ein Vorteil?

1. Was sind Legal Highs eigentlich?

Legal Highs sind synthetisch hergestellte Substanzen, die häufig aus der Gruppe der Neuen Psychoaktiven Stoffe (NPS) stammen. Sie imitieren die Wirkung bekannter Drogen wie THC, MDMA oder Kokain – verwenden aber leicht veränderte Moleküle, um gesetzliche Verbote zu umgehen.

Typische Formen:

2. Warum sind Legal Highs schwer nachweisbar?

Die meisten Standard-Drogentests (z. B. Urin-Schnelltests) sind auf eine feste Liste von Substanzen ausgelegt: THC, Kokain, Opiate, Amphetamine, Benzodiazepine etc. Die Wirkstoffe in Legal Highs – meist neuartige Moleküle – tauchen in diesen Tests nicht auf.

Gründe im Detail:

  • Stoffvielfalt: Es gibt über 1.000 bekannte NPS, viele davon nur kurzzeitig im Umlauf
  • Keine Referenzdaten: Labore kennen die chemische Struktur neuer Substanzen oft nicht
  • Unzureichende Tests: Schnelltests sind nicht auf NPS optimiert
  • Individuelle Mischungen: Produkte wie Konzentrat enthalten oft mehrere unbekannte Wirkstoffe

3. Welche Tests schlagen NICHT an?

Folgende Testarten erkennen Legal Highs in der Regel nicht zuverlässig:

  • Urin-Schnelltests bei Verkehrskontrollen
  • Speicheltests (z. B. bei der MPU)
  • Haaranalysen (außer mit erweitertem Screening)

Nur spezialisierte toxikologische Labore mit erweiterten Analyseverfahren wie GC-MS oder LC-MS-MS können einige NPS aufspüren – allerdings nur, wenn bekannt ist, wonach gesucht werden muss.

4. Was bedeutet das für Konsument:innen?

Auf den ersten Blick scheint es ein Vorteil zu sein, dass Legal Highs schwer nachweisbar sind – etwa für Menschen in Führerscheinverfahren oder bei Bewährungsauflagen. Doch diese „Unsichtbarkeit“ hat einen hohen Preis:

  • Stoffe sind unerforscht und hochpotent
  • Dosierungen schwanken stark – Gefahr der Überdosis
  • Psychische Nebenwirkungen wie Halluzinationen, Psychosen oder Panikattacken sind nicht selten

5. Beispiel: Führerscheinverlust durch THC – Umstieg auf C‑Liquid?

Viele Konsument:innen steigen nach einem positiven THC-Test auf Produkte wie C‑Liquid um – in der Hoffnung, bei Urintests nicht aufzufallen. In der Praxis funktioniert das oft – aber es ersetzt keine Abstinenz oder risikofreien Umgang mit psychoaktiven Substanzen.

6. Fazit: Nicht nachweisbar ≠ ungefährlich

Legal Highs sind schwer nachweisbar – ja. Aber sie sind deshalb keineswegs harmlos. Im Gegenteil: Die Unsichtbarkeit führt oft zu Sorglosigkeit, die in gefährlichen Konsummustern endet. Wer sich für oder gegen solche Substanzen entscheidet, sollte sich umfassend informieren – z. B. im FAQ oder A‑Z Lexikon.

FAQ – Häufige Fragen

  • Kann ein Schnelltest Legal Highs erkennen?
    In den meisten Fällen: Nein.
  • Welche Tests schlagen an?
    Nur Spezialanalysen in toxikologischen Laboren – mit gezielter Fragestellung.
  • Wie lange sind Legal Highs im Körper nachweisbar?
    Je nach Substanz und Testmethode meist wenige Stunden bis wenige Tage – oft gar nicht.
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